HOHENLIMBURGER HEIMATBLÄTTER
Im Jahre 1983 hat der Verein für Ort- und Heimatkunde Hohenlimburg e. V. für die Herausgabe der bis dahin vereinseigenen Zeitschrift „HOHENLIMBURGER HEIMATBLÄTTER“ unter diesem Namen einen eigenen Verein gegründet.
Die Zeitschrift wurde 1926 von Rektor Herrmann Esser ins Leben gerufen und erscheint als Monatsschrift.

Zum Inhalt der aktuellen Ausgabe
HOHENLIMBURGER HEIMATBLÄTTER für den Raum Hagen und Iserlohn, Heft 6/2025
Hagener Handelshaus Harkort und Hohenlimburger Heidebrot
Eine nur wenig bekannte Facette des in die Industriegeschichte eingegangenen Hagener Unternehmens Harkort beleuchtet der Historiker Prof. Dr. Gerhard E. Sollbach im Juni-Heft der Heimatblätter: „Vor 250 Jahren: Ein Iserlohner Kaufmann in der Karibik und ein Hagener Handelshaus mit westindischem Exportinteresse“. Louisa Catharina Harkort (1718 – 1795) steht im Mittelpunkt der Betrachtungen.
Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes im Alter von erst 45 Jahren lenkte sie als starke Persönlichkeit erfolgreich die Geschicke des Unternehmens. Dazu gehörte eine räumliche Exportausweitung und das Bemühen, auch in der Karibik Fuß zu fassen. Auf der heute US-amerikanischen Insel St. Thomas, damals dänische Kolonie, lebte der Iserlohner Kaufmann Johann Reinhard Dahlenkamp, dem die Witwe Harkort Produkte ihres Hauses u. a. für die Zuckerrohrernte lieferte, zwei Fässer und eine Kiste mit Metallwaren: Hau- und Klappmesser, Hacken, Spaten, Beile verschiedener Art, Scheren, Kuchenpfannen, Kleineisenteile wie Türriegel, Fenster- und Türangeln. Im Gegenzug erbat L. C. Harkort Kaffee, Indigo und Zucker.
Ihr Partner Dahlenkamp war eingebunden in einen atlantischen Dreieckshandel. Sollbach: „Unter dem Dreieckshandel versteht man den vom 16. bis zum 19. Jahrhundert über den Atlantik betriebenen Handel zwischen Europa, Afrika und Amerika. Dabei fuhren Schiffe mit Waren an die Küsten Westafrikas, um diese gegen Menschen einzutauschen, die nach Amerika, auch in die Karibik, gebracht und dort verkauft und versklavt wurden. Von dort fuhren die Schiffe zurück nach Europa, beladen vor allem mit in Europa begehrten und teuren Genussmitteln, wie Zucker, Kaffee und Rum, aber auch mit Baumwolle. Das Zuckerrohr war auch noch im 18. Jahrhundert die einzige Quelle für das Süßungsmittel Zucker, nach dem Europa so gierig verlangte und das es teuer bezahlte.“
Stutenkerle von Krullmann
Die beiden weiteren Beiträge der neuen Ausgabe wenden sich Hohenlimburg zu. Im zweiten Teil der Stadtchronik 2023 nimmt Peter Mager u. a. das neue Ganzjahresbad in Henkhausen, die um 1800 gepflanzte und zum Naturdenkmal erklärte alte Platane auf dem Rathausplatz, zudem die letzte Fahrt der Hohenlimburger Kleinbahn 40 Jahre zuvor in den Blick.
Auf Spurensuche nach der einstigen Bäckerei Herbert Krullmann begibt sich Widbert Felka: „Heidebrot und Stutenkerle“. Über viele Jahrzehnte war die Großbäckerei, angesiedelt im Elseyer Oberdorf in der Möllerstraße, ein Begriff nicht nur in Hohenlimburg. Krullmann lieferte einst Brot bis in die Obernahmer und zum Sibb aus. Zwei Filialen gab es in Oege. In den 1960-er Jahren wurden zudem die Tengelmann-Filialen von Letmathe bis Arnsberg und Karstadt In Iserlohn beliefert.
Die Abonnenten der Zeitschrift werden die neuste Ausgabe wie gewohnt per Post erhalten. Erhältlich ist das Heft in der Hohenlimburger Buchhandlung an der Freiheitstraße, in Elsey bei Lotto Marx an der Möllerstraße, in der Unternahmer bei Weinhandlung Steinbach, am Letmather Bahnhof am Kiosk von „Bahnsteig 42“, in Hagen in der Buchhandlung am Rathaus. Es kostet im Jahres-Abo 45,00 EUR, einzeln 4,50 EUR.
wf
